Dienstag, 15. Mai 2012

La Délicatesse


La Délicatesse  Frankreich 2011 *** gut - gesehen Urania wie immer aus Reihe 10 am 13.5.2012

Darsteller: Audrey Tautou, Audrey Fleurot, François Damiens, Bruno Todeschini, Pio Marmaï

François kommt bei einem Unfall ums Leben und Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in ihre Arbeit, verschließt sich ihrer Umwelt, versucht, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel ausgerechnet dem unscheinbarsten Mitarbeiter ihres Teams um den Hals fällt und ihn leidenschaftlich küsst. Markus, der nicht weiß, wie ihm geschieht, verliebt sich Hals über Kopf in seine Chefin. Als die von dem Kuss nichts mehr wissen will, beschließt Markus, ihr so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen – um sich zu schützen. Das wiederum lässt Nathalie nicht zu, denn sie fühlt, dass Markus auf dem besten Weg ist, ihr Herz zu erobern. Doch das ungleiche Paar hat so einige Hindernisse im Kollegenund Freundeskreis zu überwinden. Um ihrer ungewöhnlichen Liebe eine Chance zu geben, bleibt ihnen nur die Flucht – zurück in die Vergangenheit, und damit nach vorn ...

Red Bull Paper Wings

 
Red Bull Paper Wings in Salzburg - besucht am 5.5.2012
  
249 Papierflieger aus 83 Ländern waren beim Weltfinale von Red Bull Paper Wings im Salzburger Hangar-7 unterwegs. Drei Weltmeistertitel in den Disziplinen Longest Distance, Longest Airtime und Aerobatics wurden dabei vergeben. Als bester Österreicher landet Ulrich Tesarik auf den 7. Platz in der Longest Airtime Kategorie 



Generation 21

Generation 21 Landesgalerie Burgenland ** besuchten wir am 3.5.2012

Sechs Künstlerfamilien mit Neumarkter Wurzeln
Ausstellung | Landesgalerie Burgenland | 4. Mai – 28. Juni

Zur Ausstellung
Die Geschichte des Künstlerdorfes Neumarkt an der Raab nahm 1968 seinen Anfang, als das Daxhaus als
Atelierhaus seiner neuen Bestimmung übergeben wurde. Dank Alfred Schmeller, 20erhaus-Direktor, und Feri
Zotter, Direktor der Landesgalerie in Eisenstadt, konnte das Künstlerdorf zu einem Hauptschauplatz
österreichischen Kulturschaffens avancieren. Peter Handke verfasste hier 1968 seine „Angst des Tormanns
beim Elfmeter“, Wim Wenders verfilmte den Stoff 1971 an den Originalschauplätzen. Peter Turrini und
Wilhelm Pevny erarbeiteten hier die Alpensaga, Paul Kont und Giuseppe Sinopoli komponierten dort, während
die „Lord-Jim-Loge“ nach Belieben feierte. Das Konzept der ersten 20erhaus-Ausstellung unter Alfred
Schmeller, „Live“ von Hausrucker & Co, entstand ebenso in Neumarkt wie die Eröffnungsausstellung für das
Centre Pompidou, übrigens mit einem Eröffnungskonzert des Neumarkters Giuseppe Sinopoli.
Die Ausstellung der Künstler-Eltern und Künstler-Kinder von Neumarkt beinhaltet Werke aus den Bereichen
Fotografie, Objekte, Malerei, Graphik, Installation, Design, Film und Literatur. Sie steht somit in bester
Tradition des Künstlerdorfes, möglichst nach allen Kunstrichtungen und –techniken offen zu sein.
Gruppenausstellung mit Arbeiten von:
Elfie Semotan, Kurt Kocherscheidt, Martin Kippenberger, Ivo und August Kocherscheidt, Christine Elefant-Kedl,
Rudolf und Talos Kedl, Paolo, Nora, Oliver, Daniel und Max Piva, Heinz und Paul Leitner, Susanne Lacomb-
Sengl, Peter und Deborah Sengl, sowie mit Filmen von Emily Artmann über ihren Vater H.C. und ihre Mutter
Rosa Pock-Artmann.
Kuratorin: Petra Schmögner

Hamlet

Hamlet Theater an der Wien am 26.4.2012 **** sehenswert wenn Ihr noch Karten bekommt


Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts begeisterten sich die Franzosen für die Werke William Shakespeares. Die Schauspielerin Harriet Smithson löste 1827 in Paris mit ihrer Darstellung der Ophelia eine europaweite Ophelia-Hysterie aus. Auch Ambroise Thomas gab in seiner Opernfassung von Hamlet dem Schicksal dieser Frauenfigur mehr Raum. Dem Tod der schönen, zarten Frau, die ohne die Liebe des Mannes den Verstand verliert, wird hingegen ein ganzes Bild gewidmet – bei Shakespeare genügen einige Verszeilen zum Bericht über das Vorkommnis. Echter und falscher Wahnsinn, Hamlets Zwiespalt zwischen Liebe und Sohnespflicht sind Zentrum der Opernfassung.

Prinz Hamlet trauert noch um seinen Vater, den jüngst verstorbenen König von Dänemark, da heiratet seine Mutter schon den Bruder des Toten, Claudius. Während der Hochzeitsfeier erscheint der Geist des toten Königs seinem Sohn. Der Geist enthüllt Hamlet, dass Claudius ihn mit Wissen der Königin ermordet
hat. Hamlet soll den Mord rächen und Claudius töten. Um unverdächtigt planen zu können, stellt sich Hamlet wahnsinnig. In seinen Racheplänen hat die Liebe keinen Platz mehr: Er weist seine Geliebte Ophélie kalt ab. Sie glaubt, Hamlets Liebe verloren zu haben, wird wirklich wahnsinnig und ertränkt sich. An ihrem Sarg vollendet Hamlet seine Rache. Er durchbohrt Claudius mit seinem Schwert und stirbt selbst über Ophélies Leichnam.

Obwohl Ambroise Thomas das Werk bereits 1864 vollendet hatte, hielt er es zunächst zurück, angeblich fand er keine geeignete Sängerin für die Partie der Ophélie. Aber dann traf er die schwedische Sopranistin Christine Nilsson, mit ihr wurde
Hamlet 1867 an der Opéra in Paris ein gigantischer Erfolg. Das erste Mal wird hier ein Saxophon in einer Opernpartitur verwendet, es stellt die außergewöhnliche Atmosphäre der Schauspielerszene her. Extra für Nilsson fügte Thomas ein schwedisches Volkslied als nordisches Lokalkolorit in die Wahnsinnsszene ein, die, selbst als die ganze Oper nach 1900 in Vergessenheit geriet, immer ein Glanzstück für Sopranistinnen blieb.

Erbbiologisch und sozial minderwertig



F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig

Schubert Theater 22.4.2012 **** sehr gut

Figurentheater von Simon Meusburger und Nikolaus Habjan

basierend auf den Erzählungen von Friedrich Zawrel.

Friedrich Zawrel wächst in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in Wien unter schwierigsten Umständen auf. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter kann die Familie, die bald als nicht mehr förderungswürdig eingestuft wurde, unmöglich alleine ernähren.
“Wenn ich heute Bilder aus der dritten Welt seh, dann erinnert mich vieles an meine ersten Kinderjahre in Kaisermühlen.Wennst 10 Groschen ghabt hast, da warst ein Kaiser. Wann mei Mutter an Schilling ghabt hat, da ham sich sieben Leut’ satt essen kenna.”
Nach der Delogierung der Familie kommt Friedrich Zawrel zum ersten Mal in ein Heim. Nach mehreren Fluchten von seiner Pflegefamilie landet er schließlich in der Krankenanstalt Am Spiegelgrund, der zweitgrößten “Kinderfachabteilung” des Deutschen Reiches, in der kranke, behinderte und vermeintlich erblich belastete Kinder und Jugendliche behandelt wurden und etwa 700 bis 800 Euthanasiemorde an Kindern stattgefunden haben. Der Anstaltsarzt Dr. Gross stuft Zawrel in einem Gutachten als “erbbiologisch und sozial minderwertig” ein und foltert und quält ihn mit zahlreichen “medizinischen” Versuchen. Friedirch Zawrel kann mithilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt fliehen.
Viele Jahre später will es das Schicksal, dass sich der Folterer und sein Opfer noch einmal begegnen. Friedrich Zawrel, dem von der Republik Österreich eine Ausbildung verwehrt wird, hat sich als Kleinkrimineller über Wasser gehalten. Dr. Heinrich Gross ist inzwischen eine anerkannte Persönlichkeit in Österreich. Seine medizinischen Forschungen an den Kindergehirnen der ermordeten Kinder aus der ehemaligen Nazieinrichtung, haben ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Mittlerweile ist er Parteimitglied der SPÖ und erhält das Bundesverdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst. Außerdem ist er der einflussreichste Gerichtsgutachter der Republik. In dieser Funktion sitzt er nun seinem ehemaligen Opfer Friedrich Zawrel gegenüber.
“Für einen Akademiker ham Sie aber ein schlechtes Gedächtnis”, antwortet Zawrel, als Gross ihn  nicht erkennt.
Als er für Zawrel dann das Gerichtsgutachten wegen eines Überfalls schreiben soll, zitiert er sich mit den Worten “erbbiologisch und sozial minderwertig” selbst und sorgt damit dafür, dass Zawrel für viele Jahre in die Justizanstalt Stein gesperrt wird.
Erst im Jahre 2000 kommt es nach vielen Bemühungen Zawrels zu einem Gerichtsverfahren, das aber wegen einer angeblichen Demenz von Gross eingestellt wird. Er kann sich an nichts mehr erinnern.
Zawrel hingegen verarbeitet seine Erlebnisse bis heute. Seine Erinnerungen und Erzählungen sind ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert. Seine Vorträge in Schulen im ganzen Land haben tausende Schüler schockiert und gerührt. Und sie waren und sind Grundlage für zahlreiche Publikationen, Dokumentationen und Filme.
Das Figurentheaterstück „F.Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig” entstand in enger Zusammenarbeit mit Zawrel selbst. Seine sehr persönlichen Gespräche, die er mit Puppenspieler Nikolaus Habjan und Regisseur Simon Meusburger geführt hat, dienten als Grundlage für dieses Projekt. Habjan schlüpft in dieser neuen Produktion  nicht nur in die Rolle von Zawrel, sondern auch in die des Arztes Gross und durchlebt in einzelnen Stationen diese außergewöhnliche Geschichte. Ein Stück erlebbare Zeitgeschichte, die bis in die Gegenwart reicht.
Trotz der schweren Lebensumstände hat Friedrich Zawrel nie Rache gesucht, sondern war immer auf der Suche nach Verständnis. Wenn er erneut Kontakt zu seinem Folterer Heinrich Gross gesucht hat, so nicht um ihm Vorwürfe zu machen, sondern um ihn zu fragen: Warum?
Buch: Nikolaus Habjan und Simon Meusburger
Regie: Simon Meusburger
Puppendesign: Nikolaus Habjan