Mittwoch, 4. Juli 2012

Kobersdorf 2012













Schloss Spiele Kobersdorf 2012: "Was ihr wollt" von William Shakespeare gesehen am 3.7.2012 ***
Was passiert, wenn die Gefühle mit uns anstellen, wozu sie Lust haben? 
Im verwechslungsreichen Spiel von Was ihr wollt treibt William Shakespeare 
diese Vorstellung mit Irrwitz und Tiefsinn auf die Spitze. Aus Sehnsucht, Herzschmerz,
Spott und Bosheit wird ein komödiantischer Cocktail mit einem ordentlichen Schuss 
Musik und Gesang gemixt. In der Textfassung und Inszenierung von 
Werner Prinz ist bei den Schloss-Spielen Kobersdorf in der Saison 2012 
abermals ein Shakespearesches Chaos der Emotionen zu erleben, das die Figuren 
zwischen Verzweiflung und Vergnügen, zwischen Verlangen und Wahnsinn taumeln lässt. 

W.E.














W.E. Drama, Liebesfilm. GB 2011 gesehen am 2.7.2012 ***
Ein Pflichtfilm für alle die The Kings speech gesehen haben
Regie: Madonna
Mit: Abbie Cornish, Oscar Isaac, Andrea Riseborough, James D'Arcy
Die junge Wally (Abbie Cornish) lebt in Überfluss und Unglück: Ihr Ehemann ist ein wohlhabender Arzt, der sie nicht liebt. Wally flüchtet sich in stylishe Tagträume von der unsterblichen Love Story von Edward VIII, der für seine große Liebe auf den Thron verzichtet hat.

Jux

Nestroys Einen Jux will er sich machen gesehen am 27.6.2012 Rothmühle Schwechat ***

Jubiläum in Schwechat: Seit 40 Jahren serviert Regisseur und Intendant Peter Gruber im Schlosshof der Rothmühle Nestroy-Spezialitäten. Individuell ist seine Zubereitung: Geschmackiges wird noch schärfer, Mildes bekommt Biteraromen, gewürzt wird kräftig
So auch beim heurigen „Jux“, den sich Handlungsgehilfe Weinberl machen will, um wenigstens einmal der Tristesse seines Arbeitskellers zu entgehen. Mit Scharfblick macht Gruber das sozio-ökonomische Unterfutter der pointensicheren Komödienoberfläche deutlich: Da entsolidarisiert sich gerade eine Gesellschaft im Umbruch; was wirtschaftliche Abhängigkeiten und prekäre Arbeitsverhältnisse betrifft, sind Prallelen zum Heute frappant – aktuell, nicht aktualisiert.
Nora Scheidls Bühne schafft dafür eine klaustrophobische Welt aus Plastiksteigen, die ihre labyrinthischen Strukturen blitzschnell den Entwicklungen anpassen. Franz Steiner lässt such der Tragik der Weinberlschen Ausweglosigkeit adäquaten Spielraum. Auch sonst wird sehr gut gespielt.
Barbara Palffy