Mittwoch, 28. März 2012

Et maintenant, on va où?

Et maintenant, on va où? Wer Weiß wohin ? ** gut 
Urania am 27.3.2012
Tragikomödie. Ägypten, Frankreich, Italien, Libanon 2011

Staub, Hitze, nette Leute: Ein Bergkaff irgendwo sehr abgeschieden im Nahen Osten. Auf sich gestellt, haben sich die Dorfbewohner zusammengerauft - Christen und Moslems leben friedlich miteinander, anders als in der "Außenwelt", die noch mit den Nachwirkungen des Bürgerkriegs kämpft. Klar gibts die üblichen Dorfstreitereien, aber im Großen und Ganzen funktioniert die Gemeinschaft. Zwischen Kirche und Moschee bildet das kleine Café von Amale (Nadine Labaki) den dritten Eckpfeiler des sozialen Lebens - hier treffen sich Alte und Junge, Männer und Frauen, Christen und Moslems, absolvieren den Dorftratsch und kommentieren die Geschehnisse. Und regelmäßig wird der junge Nassim (Kevin Abboud) bejubelt, wenn er sich wieder einmal mit dem Moped in die ferne Stadt gewagt hat, um diverse Waren des täglichen Gebrauchs heranzuschaffen.
Doch in das staubige Paradies dringen immer öfter Nachrichten, dass draußen der Bürgerkrieg wieder aufgeflammt sei. Und je mehr man von Kampfhandlungen zwischen Christen und Moslems hört, desto mehr spiegelt sich das im Dorf wider: Zwar weiß keiner, wer angefangen hat und warum, aber kleine Feindseligkeiten zwischen den hitzköpfigen männlichen Dorfbewohnern schaukeln die Stimmung hoch. Damit sind die Frauen des Dorfes allerdings nicht einverstanden. Mit Tricks und Sabotageaktionen versuchen sie nicht nur, Kriegs-News vom Dorf fernzuhalten, sondern auch aktiv die Männer zu befrieden - wie etwa mit einer Truppe ukrainischer Stripperinnen, deren Bus "zufällig" neben dem Dorf eine Panne hat, oder einigen ungewohnten, berauschenden Zutaten im Gebäck. Doch als dann Nassim bei einer seiner Versorgungsfahrten im Kreuzfeuer getötet wird, müssen die Frauen zu härteren Bandagen greifen, um zu verhindern, dass sich ihre Männer gegenseitig die Schädel einschlagen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen