Freitag, 9. März 2012

Mein liebester Alptraum

Mon pire cauchemar **** sehr gut
Komödie. Frankreich 2011

Gegensätze ziehen sich an? Geh bitte. Agathe (Isabelle Huppert) und Patrick (Benoît Poelvoorde) können einander vom ersten Augenblick an nicht leiden. Agathe ist eine Muse der Hochkultur, war auf der Elite-Uni, leitet eine der renommiertesten Kunstgalerien von Paris, lebt mit Lebensgefährten und Sohn an einer der besten Adressen, ist gebil
...det und elegant. Patrick ist ein echter Prolet, war jahrelang im Gefängnis, lebt von der Sozialhilfe, wohnt mit seinem Sohn in einem Lieferwagen, ist rüpelhaft und meist betrunken. Dass die beiden sich überhaupt kennengelernt haben, tja, daran sind die Kinder schuld. Agathes und Patricks jeweilige Söhne sind nämlich die besten Freunde. Und den Kindern ihren bevorzugten Umgang verbieten, das macht man heutzutage einfach nicht mehr.
Also läuft man sich halt ständig über den Weg, auch wenns weh tut. Man fragt sich, wie es denn verdammt noch mal sein kann, dass sich zwei Kinder aus derart unterschiedlichen Welten so gut verstehen? Nur blöd, dass Agathe, gelangweilt in der Beziehung zu dem um einiges älteren François (André Dussollier), und Patrick, frustriert von seinen Affären mit intellektuell eher spärlich ausgestatteten Damen, bald schon ziemlich nahe dran sind, der Antwort auf diese Frage auf den Grund zu gehen. Was beide nie für möglich gehalten haben, passiert - denn die Liebe kennt keine Klassenschranken …

In der Tat: Fontaines sehr ungewöhnliche Familiengeschichte ist nicht nur ein Feuerwerk an spritzigen, cleveren Dialogen, sondern auch die perfekte Plattform für die großartigen Hauptdarsteller, ihr komödiantisches Talent bis in die letzten Winkel zur Schau zu stellen. Benoît Poelvoorde (Nichts zu verzollen, Die anonymen Romantiker) ist als Albtraumtyp ein echter Hammer, und die wundervolle Isabelle Huppert nimmt sich und ihr Image so hinreissend auf die Schaufel, dass man sich sofort verlieben möchte.

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